Die Querschnittsrechnung (Rechnungsquerschnitt) ist eine auf vier DINA4- Seiten in Makro-Zahlungsströmen zusammengefasste Jahresbilanz (Geldflussrechnung).
Sie stimmt auf Euro und Cent mit der auf hunderten bis tausenden Seiten verstreute Mikrodarstellung überein.
Alle österreichischen Bundesländer und alle österreichischen Gemeinden erstellen diese Querschnittsrechnungen seit Jahren. Und dies auf Anordnung des Bundesministeriums für Finanzen gemäß der VRV (Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung).
Es ist geradezu paradox: Der Bund verlangt diese äußerst sinnvolle und aussagekräftige Darstellungsform von den Ländern und Gemeinden, erstellt sie aber für sich selbst nicht!
Denn in keiner der umfangreichen Unterlagen, die ich – zugegeben – oftmals auch nur „quergelesen“ hatte – ist mir ein Hinweis auf eine „Querschnittsrechnung des Bundes“ ins Auge gestochen.
Wurde im Zuge der Neugestaltung des Rechnungswesens des Bundes auf die Querschnittsrechnung „vergessen“ - unbewusst oder bewusst?
Es ist nicht zu spät! Und ich erlaube mir hiermit als kleiner, einfacher Staatsbürger auf diesem Wege folgenden Vorschlag zu unterbreiten:
Einführung einer Querschnittsrechnung für den Bund und die Sozialversicherungen! Sobald wie möglich! Dies erfordert keinen großen Aufwand, ist meines Erachtens programmiertechnisch ein „Klacks“!
Alle Daten der Teilsegmente des Staates sollen dann zusammengefasst (konsolidiert) und als Staatsgesamtheit nach aussagekräftigen Makrokriterien präsentiert werden.
Vorbild für den Bund und die Sozialversicherung könnte das Querschnittsschema der Länder sein! Ein Bundesland ist ein „Ministaat“, mit allen Merkmalen und Eigenschaften eines Gesamtstaates!
Es gibt daher keinerlei Gegenargumente zur Einführung einer Querschnittsrechnung für Bund und Sozialversicherung!
Die Querschnittsrechnung funktioniert seit Jahren bestens in den Ländern und Gemeinden – warum sollte sie in diesen beiden anderen Segmenten des Gesamtstaates nicht funktionieren?
Die Einführung einer gesamtstaatlichen Querschnittsrechnung bietet nur Vorteile, und so gut wie keine Nachteile!
Das Schema der Querschnittsrechnung finden Sie auf dieser Webseite mehrmals auf den Unterseiten der Seite „Gemeinde“. Grafisch dargestellt und sprachlich erläutert. Zahlreiche Praxisbeispiele für Gemeinden und Länder finden Sie ebenfalls auf dieser Webseite!
Das Schema der Querschnittsrechnung finden Sie mehrmals auch auf verschiedenen Unterseiten dieser Webseite.
Im Schnitt benötigen die Länder und Gemeinden nur vier DINA4-Seiten für die Gesamtdarstellung ihrer Querschnittsrechnung!
Und Wien - unsere wunderschöne Bundeshauptstadt - schafft den gesamten Rechnungsquerschnitt für den Rechnungsabschluss 2012 auf sagenhafte 2 DINA4-Seiten! Dabei sensationell gut lesbar!
Und die Gesamtdarstellung des österreichischen Staates würde auch nur maximal 4 DINA4-Seiten erfordern!
Wie gesagt: Die Querschnittsrechnung ist sehr aussagekräftig, effektiv und die kostengünstigste Form einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung!
Die Länder und Gemeinden Österreichs verfügen bereits seit Jahren über eine funktionierende Querschnittsrechnung.
Bund und Sozialversicherung müssten diese Querschnittsrechnung unverzüglich einführen. Die beste Vorlage dafür wäre meines Erachtens das vorhandene Schema für die Länder.
Diese Querschnittsrechnung ist nicht nur geeignet für die Rechnungslegung (Jahresabschluss) sondern geradezu prädestiniert für die Voranschlags- bzw. für die mehrjährige Investitions- und Finanzplanung!
Es ist ja bereits jetzt so, dass die Länder und Gemeinden bei ihren Voranschlägen die entsprechende Querschnittsrechnung mitliefern!
Wien hatte es geschafft, die gesamte Querschnittsrechnung für den Rechnungsabschluss 2012 auf 2 Seiten unterzubringen! Ich war darüber sehr erstaunt. Und ich dachte mir, ich sollte Ihnen das
nicht vorenthalten.
Wien wird verrechnungstechnisch als Gemeinde und nicht als Bundesland geführt.
Das Querschnittsrechnungsschema zwischen Ländern und Gemeinden unterscheidet sich eigentlich nur minimal. Es wäre meines Erachtens am Ende überhaupt kein Problem, Wien bei der Querschnittsrechnung den übrigen 8 Bundesländern zuzuordnen!
Einige Erläuterungen zur Seite 1 und Seite 2:
Seite 1:
o Wien kassierte 2012 von ihren Bürgern eigene Steuern im Betrage von 1,26 Milliarden Euro
o Wien erhielt vom Bund im Jahre 2012 5,12 Milliarden Euro an Ertragsanteilen (Anteil an den Gemeinschaftlichen Bundesabgaben)
o Die "Finanzkraft" von Wien beläuft sich daher auf 6,38 Milliarden Euro.
o Wien zahlte an ihre aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2, 5 Milliarden Euro, an ihre Pensionisten 1,26 Milliarden Euro.
o An die Politiker der Stadt sind ingesamt 28 Millionen Euro ausbezahlt worden.
o Für Zinsen hatte Wien im Jahr 2012 rund 66,5 Millionen Euro ausgegeben.
Seite 2:
o 2012 wurden insgesamt rund 756,7 Millionen Euro neue Schulden aufgenommen und rund 422 Millionen zurückbezahlt.
o Wien hat aber auch 420 Millionen Euro Darlehen und Bezugsvorschüsse gewährt, eine gewaltige Summe!
o Wien trägt 2012 zum gesamtstaatlichen "Maastricht"-Defizit mit 243,7 Millionen Euro bei!