Pdf-Datei, 39 DinA4-Seiten in deutscher Sprache, im Querformat, daher online nicht lesbar - zumindest für mich.

Layout und Text entsprechen genau meinem Geschmack: Viele Übersichten in Tabellenform, knappe Textierung! Daher rasch zu überblicken und zu verstehen. Keine ellenlangen Schachtelsätze, keine allzu komplizierten Formulierungen. Es wäre schön, wenn alle Gutachten in diese Richtung gehen würden.

Der Wyman-Bericht rollt dieses komplexe und schwierige Thema an Hand von 10 Kernfragestellungen auf. Er versucht dann quasi Vor-und Nachteile für vier mögliche Lösungen zu gewichten.

Die vier möglichen Lösungen sind:

(1) Status quo (= "Weiterwurschteln")

(2) Anstalt (= "Bad Bank" - Lösung; der "faule" Teil der Hypo AA wird ausgelagert, der "gute" Teil würde weitermachen)

(3) Beteiligung: Beteiligung der österreichischen Banken an einem Fonds, dem auch der Bund zuschießt. Dieser Fonds übernimmt die ganze Hypo oder nur die faulen Teile?

(4) Insolvenz (=Auflösung der kompletten Bank)

Aus dieser Grafik - Hardcopy der Seite 10 des Wyman-Berichts, die roten Linien wurden vom Autor ergänzt, geht hervor, dass Oliver Wyman 2 Lösungen bevorzugt: Die Anstaltslösung und die Konkurslösung.

Die Beteiligungslösung, die von der "Hypo-Task-Force" unter Dr. Klaus Liebscher bevorzugt wird, schließt er geradezu aus! Äußerst spannende Wochen und Monate kommen da auf uns zu!

Einige nicht alltägliche Ausdrücke, die im Bericht vorkommen, erlaube ich mir kurz zu erläutern:

a) Outside-In-Beobachtung: Ein Außenstehender beurteilt eine Lage auf Grund der Unterlagen eines Dritten

b) SEENetzwerk: Süd-Ost-Europa-Netzwerk

c) Spillover-Effekt: "Übertragungseffekt", "Ansteckungseffekt"

d) Best Effort: größte Bemühung, größte Anstrengung

e) Legacy-Ansprüche: "Erbansprüche"

f) Mitigieren: Abschwächen, mildern

g) Deepdive: Vertiefende Betrachtung

h) Implikationen: Folgewirkungen

N. Schweiger, 07.02.2014